Der Gläubigerausschuss der insolventen Wadan-Werften in Wismar und Warnemünde hat am Montag dem Verkauf an einen russischen Investor zugestimmt. Der frühere russische Energieminister Igor Jussufow will die Werften übernehmen. Der russische Investor will 1600 der insgesamt zuletzt 2500 beschäftigten Mitarbeiter übernehmen.
Der Einstieg war eingerahmt von politischen Gesprächen auf höchster Ebene: Bei einem Gipfeltreffen in Sotschi am vergangenen Freitag hatte Angela Merkel sich gemeinsam mit Russlands Präsidenten Dmitri Medwedew für den Einstieg eingesetzt.
Es folgt Kapitel 2 in der Geschichte der Werften unter Beteiligung Russischer Investoren: Mit der russischen Investmentgesellschaft FLC West, hatte man vor der Insolvenz der Wadan-Werften bereits Erfahrungen gesammelt. Der damalige russische Investor wird für die Insolvenz der Werften mitverantwortlich gemacht. Jetzt ist eine strategischer Kurswechsel vorgesehen, denn statt Containerschiffe sollen die Werften auf den Bau von Offshore-Plattformen und eisbrechende Tanker spezialisiert werden. Interessant für die Auftragsentwicklung dürfte der Modernisierungsbedarf in der Handelsschiff-Flotte von Russland sein.
Für Russland interessant: die deutsche Schiffsbautechnologie – der Kaufpreis: 40 Mio. Euro.
Weiter Informationen zum Investor Igor Jussufow, der Mitglied des Aufsichtsrates von Gazprom ist gibt es bei der Financial Times Deutschland.