Wie jetzt bekannt wurde, hat der Musik Streaming Dienst Roccatune bereits im Juli beim Amtsgericht München die Eröffnung eines Insolvenzverfahrens beantragt.
Roccatune ist in Deutschland der erste Streaming-Dienst gewesen, der den Nutzern eine individualisierbare Musikbibliothek kostenfrei angeboten hat. Im Unterschied zum populäreren Musikportal Last.fm lassen sich bei Roccatune eigene Playlists einrichten. Finanziert werden sollte der Dienst über Werbeeinnahmen.
Im Blog von Roccatune heißt es, die Finanzierung sei gescheitert – bereits zugesagtes Kapital von Investoren sei kurzfristig und ohne Vorwarnung verweigert worden. Gleichzeitig entschuldigt sich der Geschäftsführer von Roccatune Constantin Thyssen dafür, dass vom insolventen Unternehmen selbst der Insolvenzantrag verschwiegen wurde. Die Naivität der Geheimniskrämerei erstaunt: Ansonsten wurden über einen lebhaften Blog alle (positiven) Entwicklungen des Start-ups kommuniziert. Es dürfte klar sein, dass sich die Insolvenz eines Internetdienstes nicht geheim halten lässt. Im Gegenteil zählt die Öffentlichkeitsarbeit bei einem solchen Schritt zu einer der vielen wichtigen Begleitstrategien bei Insolvenz.