Am heutigen Dienstag war Gläubigerversammlung, in welcher der sog. Warenhaus-Beauftragte des Insolvenzverwalters Görg den anwesenden Gläubigern die Sanierung der Warenhauskette über ein Insolvenzplanverfahren vorschlug. Das ist nichts Unerwartetes – ein Insolvenzplan liegt indes immer noch nicht vor.
Görg hat die Schließung von sechs Karstadt-Häusern Anfang 2010 angekündigt. 400 Menschen verlieren dadurch ihre Arbeitsplätze. Geschlossen werden folgende Standorte: die Filiale im Elbe-Einkaufszentrum in Hamburg, das Geschäft in der Dortmunder Kampstraße, ein WOM-Markt in Stuttgart, eine Schaulandt-Filiale in Braunschweig, ein Karstadt-Multimedia in Berlin und das „Haus am Dom“ in München.
Bei weiteren elf Warenhäusern dauere die Prüfung ihrer Überlebensfähigkeit an.
Aber sonst blieb es eher vage:
Görg und sein Vertreter forderten Vermieter der Warenhäuser, Lieferanten und Dienstleister auf, eigene Beiträge zu einer Sanierung der Kette zu leisten. Alle Beteiligten hätten dazu in Gesprächen ihre Bereitschaft bekundet. Konkrete Vereinbarungen liegen jedoch noch nicht vor. Lediglich die betroffenen Arbeitnehmer haben Opfer zugesagt: Am vergangenen Wochenende haben sich die Karstadt-Mitarbeiter mit dem Insolvenzverwalter auf einen Sanierungsbeitrag von 150 Millionen Euro für einen Zeitraum von drei Jahren geeinigt. Die Arbeitnehmer müssen dafür auf Teile ihres Weihnachtsgeldes sowie auf Urlaubsgeld und tarifliche Vorsorgeleistungen verzichten.
Man darf also weiterhin gespannt sein, ob wenigstens für Karstadt – nachdem Insolvenzverwalter Görg bei Quelle gescheitert ist – eine Sanierung gelingen wird.