Arcandor (Karstadt/Quelle) stellt Insolvenzantrag

Arcandor-Karstadt-Kaufhof-Quelle-InsolvenzDie Arcandor AG und deren Tochterfirmen, die Karstadt Warenhaus GmbH, die Primondo GmbH und die Quelle GmbH haben die Eröffnung eines Insolvenzverfahrens beantragt. Als Insolvenzgrund ist drohende Zahlungsunfähigkeit angegeben worden. Als vorläufiger Insolvenzverwalter ist der Kölner Anwalt Klaus Hubert Görg bestellt worden.

Die Bundesregierung hatte zuvor den ersten Antrag des Handelskonzerns auf eine Rettungsbürgschaft von 437 Millionen Euro abgelehnt und ein stärkeres Engagement der Großaktionäre Schickedanz und Sal. Oppenheim sowie der Banken gefordert. Auch für Staatsbürgschaften über 650 Millionen Euro aus dem Deutschlandfonds hat die Regierung aus diesem Grunde keine Zusage gegeben.Seit Montagabend sind darauf hin mit der Bank Sal. Oppenheim und der Quelle-Erbin Madeleine Schickedanz intensive Gespräche geführt worden: ohne Erfolg.

Es sind 43.000 Mitarbeiter von der Insolvenz betroffen – wie üblich sind über das Insolvenzgeld der Bundesagentur für Arbeit die Gehälter für drei Monate gesichert. Wie geht es weiter? Voraussichtlich werden die Verhandlungen zwischen dem Metro-Konzern und Arcandor über eine Zusammenführung der Warenhäuser Karstadt und Kaufhof weitergeführt. Der Metro-Konzern hatte bereits am Montag Gesprächsbereitschaft auch für den Falle der Insolvenz signalisiert. Metro hatte bisher vorgeschlagen, 60 der 90 Karstadt-Häuser zu erhalten.

Weitere Folgen: Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Essen gegen Arcandor-Vorstand Karl-Gerhard Eick wegen Insolvenzverschleppung und Ermittlungen gegen den früheren Arcandor-Vorstand Thomas Middelhoff wegen des Verdachts der Untreue: Middelhoff soll Anteile an Immobilienfonds halten, die von den ungewöhnlich hohen Mieten profitieren, die Karstadt für seine Filialen zahlt. Hier besteht auch Prüfungsbedarf wegen anfechtungsrechtlicher/gesellschaftsrechtlicher Rückerstattungsansprüche im Insolvenzverfahren.

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