Nachdem der Insolvenzgeld-Zeitraum von drei Monaten (siehe hier) mit Ablauf des Monats August ausgeschöpft ist, wird morgen – am 1. September 2009 das Insolvenzgericht (Amtsgericht Essen) das Insolvenzverfahren für das Handels- und Touristikunternehmen Arcandor AG und die zahlreichen Tochterunternehmen (hierunter Karstadt und Quelle) eröffnen.
Was passiert nach der Eröffnung des Insolvenzverfahrens?
Der zuvor als vorläufiger (sog. „schwacher“) Insolvenzverwalter bestellte Rechtsanwalt Klaus Hubert Görg wird zum Verwalter bestellt werden. Einhergehend haftet sodann das vorhandene Vermögen (die sog. Insolvenzmasse) für dann entstehende Verbindlichkeiten aus der weiteren Fortführung. Gleichzeitig sind die dann entstehenden Lohnkosten aus der Masse zu bedienen – Insolvenzgeld wird dann nicht mehr von der Bundesagentur für Arbeit geleistet: Es endet die Entlastung von den Lohnkosten, so dass insgesamt mit deutlichen Einschnitten zu rechnen ist.
Es ist damit zu rechnen, dass mehrere Tausend der rund 43.000 Mitarbeiter ihren Arbeitsplatz verlieren und viele Kaufhäuser geschlossen werden. Eine Sanierung erscheint ausgeschlossen – es wird wie in so vielen anderen Fällen schlicht abgewickelt und lohnende Bestandteile/Kaufhäuser an Dritte (wie an den Metro-Konzern) veräußert werden, wie bereits hier vermutet.